Musik, die einfach gute Laune macht
"Schwarzwälder Top Sound Music" lief beim Saisonabschluss zu Top-Form auf.
Der alljährliche Saisonabschluss der "Schwarzwälder Top Sound Music" im Haus des Gastes ist gleichzeitig ein Höhepunkt im bunten Veranstaltungsreigen des Musikvereins Cäcilia. Wer einmal dabei war der weiß auch, warum.
Über Stunden gefüllte Tanzflächen, leidenschaftliche Tänzer in allen Altersklassen und ein bestens gelauntes Publikum, das auch deutlich nach Mitternacht noch keine Lust hat, nach Hause zu gehen. All dies war am Samstag kein Zufall, sondern das Resultat einer Musik, die einfach Laune machte und den Alltag über Stunden vergessen ließ.
Entscheidend für den Genuss, den man als Zuhörer bei dieser Formation erlebt, ist auf der einen Seite ein Spielniveau, das deutlich über dem liegt, was man gemeinhin Durchschnitt nennt. Was andererseits hervorragend ankommt ist ein Programm, das sämtliche Geschmäcker bedient und von einer großen Flexibilität der Spieler zeugt. Die "Schwarzwälder Top Sound Music" deckt nämlich das gesamte Spektrum vom satten Glenn Miller Bigband -Sound über Stimmungsschlager, sentimentale Schmuseballaden, fetzige Oldies bis hin zu klassischer Tanzmusik ab.
Los ging es demgemäß beschwingt mit Horst Jankowskis "Schwarzwaldfahrt", bevor Sängerin Julia mit "A night like this" die Freunde des Cha Cha Cha auf die Tanzfläche lockte. Sowohl sie als auch Sänger, Showman und Bassist Günter Schmid sowie Claus Hornung setzen dem Spiel der Musiker mit Ihrem Gesang bisweilen das berühmte Sahnehäubchen aus. Manch einer im Saal mag da in schönen Erinnerungen geschwelgt haben, als Claus beispielsweise das wunderbare Liebeslied "Überall blühen Rosen" von Gilbert Bécaud gesungen hat. Und wenn Günter sich an Stücke von Tom Jones macht, dann wirkt das auch dann noch authentisch, wenn "Just help yourself" kurzerhand zur deutschen Version "Komm und bedien Dich" mutiert.
Geradezu über sich hinaus wächst die Band, wenn Big-Band-Sound a la "Sentimental Journey", "In the Mood" oder auch Stücke wie "Googy Goody" auf dem Programm stehen. Wer sich während dieser Stücke nicht vorstellen konnte, dass die Musiker auch in der klassischen Volksmusik beheimatet sind, wurde kurz darauf eines Besseren belehrt. Im zweiten Block des Abends - der einzige Block, bei dem das Tanzen dann für eine kurze Mitklatsch- und Schunkelphase unterbrochen wurde - zeigten die knapp 20 Musiker nämlich gleichermaßen überzeugend, dass sie auch in dieser Sparte fit sind. Mit den "alten Kameraden", früheren Ernst Mosch- und Egerländer-Klassikern und der "Bayrischen Polka" bediente die Schwarzwälder Top Sound dann auch gleich den Geschmack von Bürgermeister Heinz Hornberger, der, wie auch Ortsvorsteher Ludwig Blum, ebenfalls gekommen war, um um einen entspannten Abend zu erleben. Hornberger war an diesem Abend aber augenscheinlich nicht der einzige bekennende Fan der Volksmusik und so durften am Ende auch die zufrieden nach Hause gehen, die dieser Musikrichtung den Vorzug geben.
Sitzfleisch bewies auch Pfarrer Anton Romer, der wegen anderer Verpflichtungen erst später gekommen war und deshalb den von ihm bereits im Vorfeld gewünschten "Böhmischen Traum" gar nicht hören konnte. Dafür aber den von Julia gesungenen "Banjo Boy", den Gitte-Ohrwurm "Ich will nen Cowboy als Mann" oder später den Ballermann-Sommerhit "Schatzi schenk mir ein Foto".
Die Fans der legendären Blues Brothers und ihrer Musik musten sich zwar in Geduld üben, der gute Service des Musikvereins und der extra installierte Weizen- und Cocktailstand halfen da mitunter über Wartephasen hinweg - kamen am Ende aber mit einem klasse "Blues Brothers Medley" noch einmal voll auf ihre Kosten. Das als erste Zugabe gespielte "Thank you for the music" kann man als Zuhörer deshalb eigentlich nur postwendend an die Band zurückgeben.